In Salzburg hat gestern der lang erwartete Prozess gegen den „guten“ Dr. Klehr begonnen. Er ist in drei Fällen wegen Betrugs angeklagt. Anklage wurde bereits 2008 erhoben, aber Klehr hatte sein Möglichstes getan, um den Prozess zu verhindern und den Beginn mit Einsprüchen ordentlich verzögert.
Allerdings kam er schlussendlich mit der Behauptung, dass die Berliner Universitätsklinik „Charité“ seine Behandlungsmethoden verifiziert habe, nicht durch. Die „Charité“ hatte im Gegenteil 2010 erfolgreich auf Unterlassung dieser Behauptung geklagt.
Die Opfer hatten Klehr insgesamt etwa 58.000 Euro (160.000 Schilling, 30.500 Euro und 15.000 Euro) gezahlt, weil er ihnen versprochen hatte, dass mit seiner Behandlungsmethode die Krebszellen vernichtet würden. Einem Patienten, der an Darmkrebs litt, hatte er Lebensverlängerung oder zumindest Linderung der Schmerzen versprochen. Nach 4 Monaten war der Patient tot. Einem Patienten mit bösartigem Hirntumor hatte er die Auflösung der Krebszellen durch seine Eigenbluttherapie versprochen. Nach 4 Monaten war dieser ebenso tot. Eine 22-jährige Polin mit Nerventumor verstarb ebenfalls, auf dem Weg von der Praxis ins Spital.
Laut dem Verteidiger hat Klehr selbstverständlich nur eine Stärkung der Widerstandskraft gegen die Krebserkrankung versprochen, nichts Konkretes. Von Heilung usw. war natürlich nie die Rede. Also dafür würde doch jeder gerne 12.000/15.000/30.500 Euro hinblättern.
Der Ausgang des Prozesses ist mit Spannung zu erwarten, nächste Woche geht es weiter. Bei einer Verurteilung drohen Klehr bis zu 10 Jahre Haft. Österreich ist für Scharlatane offensichtlich ein heißes Pflaster …
Ein Bericht zum Prozess findet sich beim ORF und Bilder dazu finden sich bei Salzburg 24.